Lockcard Slim Wallet im Test: Klein, praktisch, gut? (2024)

Eine übervolle Geldbörse nervt. Das Lockcard Slim Wallet will mit Schächten Abhilfe schaffen und verspricht, platzsparend und modular zu sein. Ob das klappt, verrät der Test.

Geld, Schlüssel, Ausweis, Führerschein, EC- und Kreditkarte: Das sind die typischen Inhalte einer Geldbörse. Bei etwas unorganisierteren Menschen gesellen sich dazu noch Pfandbon, Belege, Notizen und sonstiger Unrat, der das Portemonnaie schnell anschwellen lässt. Eine überdicke Geldbörse nervt aber. Erst recht, wenn sie in der Gesäßtasche transportiert wird. Da sitzt es sich nicht nur unbequem, sondern es kann auch schlimmstenfalls passieren, dass Schlüssel brechen, weil sie sich mit dem Kleingeld im Portemonnaie um den Platz streiten und verlieren.

All diese Probleme zu lösen, verspricht das Slim Wallet von Lockcard. Der Clou hinter der Geldbörse sind verschiedene Plastikschächte im EC-Kartenformat, die Lockcard "Coverplates" nennt. In ihnen lassen sich Bargeld, Schlüssel oder sogar ein Apple-Airtag verstauen. Welche gebraucht werden, entscheidet jeder Nutzer für sich. Zwischen den Schächten finden außerdem EC-Karte, Personalausweis & Co. ihren Platz. Ein Gummiband hält das Paket zusammen. Das spart Platz und die Schlüssel bleiben geschützt. Die Geldbörse entwickelt haben die Gründer Jonas Weber und Aaron Rau und sie pitchten ihr Werk im TV-Format "Die Höhle der Löwen".

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Ihre ursprüngliche Idee war es, einen platzsparenden Schlüsselbund im EC-Kartenformat zu entwickeln, um klobige Schlüsselbünde zu vermeiden. Daher rührt auch der Name Lockcard, der eine Kombination der englischen Begriffe "to lock" – also etwas verschließen oder sperren – und "Card" ist. Keycard wäre zwar sinniger gewesen, aber der Begriff ist leider schon belegt für Karten, die eine Schlüsselfunktion übernehmen. So war dann die Lockcard geboren und dessen logische Weiterentwicklung ist eine ganze Geldbörse im EC-Kartenformat: Dabei heraus kam das Slim Wallet.

Lockcard Slim Wallet aus DHDL: Lieferumfang

Im Lieferumfang des sechsteiligen Sets enthalten ist ein Fach für zwei Schlüssel, ein Bargeldfach, eine Magnethalterung, das Gummiband und natürlich Deckel und Boden der Geldbörse. Mit den beiden Fächern passen dann laut Lockcard noch einmal 15 Karten in das Gummiband. Die Anzahl verringert sich natürlich, wenn Zusatzzubehör benötigt wird. Extra erhältlich sind beispielsweise Schlüssel- oder Bargeldfach und eine Coverplate, die einen Apple-Airtag aufnimmt. Die Kosten pro Fach belaufen sich zwischen acht bis zehn Euro, für das sechsteilige Modul berappen Käufer 29,99 Euro. Ohne Magnet kostet das Slim Wallet übrigens 19,99 Euro.

Lockcard Slim Wallet aus DHDL: Die Verarbeitung

Weil 3D-Drucker das Lockcard Slim Wallet herstellen, ist es aus Plastik. Keine Sorge, laut Lockcard handelt es sich dabei um recycelten Kunststoff. Recycelt oder nicht, Plastik fühlt sich leider nie wirklich hochwertig an. Jedenfalls nicht im Vergleich zu Echtleder oder anderen Naturstoffen. Trotzdem ist die Haptik des Slim Wallet nicht schlecht, im Gegenteil. Die Oberfläche der Coverplates ist etwas rau und matt, was sich deutlich besser anfühlt als glattes Plastik. Der Kunststoff ist hart und lässt sich nur schwer biegen, obwohl er relativ dünn ist. Auch das wirkt wertig. Gleiches gilt für die Verarbeitung. Scharfe Kanten sucht man an den Plastikteilen vergebens. Alles wirkt wirklich gut verarbeitet. Sehr schön.

Lockcard Slim Wallet aus DHDL im Praxistest

Die Handhabe des Lockcard Slim Wallet ist selbsterklärend. Im Test lösen wir ein sehr altgedientes und großes Freitag-Portemonnaie auf. Nach dem Ausmisten bleiben 70 Euro in Scheinen, fünf Euro in Münzen, zehn Karten und zwei Schlüssel für Haustür und Wohnung übrig.

Raus flog alles Kupfergeld, abgelaufene Presseausweise und Bankkarten sowie etliche Bons. Der Frühjahrsputz war längst überfällig. Alle zehn übrig gebliebenen Karten und das Geld sowie Schlüssel für Haus- und Wohnungstür fasst das Slim Wallet ohne Probleme.

Das erste Tragegefühl ist so schön, wie es ungewohnt ist. Der Tester hatte die ersten Tage auf jeden Fall immer den schrecklichen Gedanken, sein Portemonnaie und seine Schlüssel vergessen zu haben. Im Vergleich zu einem riesigen Schlüsselbund und eines noch größeren Portemonnaies fällt das Slim Wallet von Lockcard in der Hosentasche kaum auf. In diesem Punkt hält die Geldbörse aus "Die Höhle der Löwen" ihr Versprechen. Probleme bereiten aber die Schlüssel, denn leider fasst der dazugehörige Schacht nur zwei.

Und das nervt, denn zwei Schlüssel fehlen dann doch: erstens der kleine für den Briefkasten, den der Tester gerne nach der Arbeit auf Neuigkeiten überprüft und zweitens der Autoschlüssel. Beide hängen noch am großen Schlüsselbund. Den Autoschlüssel passt naturgemäß nicht ins Wallet, kleinere Schlüssel für Briefkästen oder Fahrradschloss hingegen schon, wenn Interessenten bereit sind, eine zusätzliche Coverplate zu kaufen.

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Lockcard Slim Wallet: Kein Freund der Nacht

So herrlich unauffällig sich die kleine Geldbörse in der Hosentasche auch anfühlt, so friemelig ist sie, wenn sie ihr Geld hergeben soll. Ein gutes Portemonnaie zeichnet sich ja gerade dadurch aus, dass sein Träger damit auch fast blind bezahlen kann. Im Härtest auf dem Hamburger Berg war das gar nicht so leicht. Zugegeben: Der Tester war nicht mehr ganz taufrisch unterwegs, aber es war schlicht schwierig, in dunklen Lokalitäten das Bargeld erst zu zücken und dann wieder zu verstauen.

Kartenzahlung funktioniert ja nicht überall in Deutschland. Erschwerend kam im Verlauf des Abends das viele Kleingeld hinzu. Den Tester nervte es jedenfalls, die Coverplate hochzuschieben, Scheine oder Kleingeld raus zu fummeln, zu bezahlen, nur um dann noch mehr Kleingeld und Scheine irgendwie wieder hineinzustopfen. Aufreißen, zahlen, einstecken ist leichter.

Lockcard Slim Wallet: Schlüssel und Karten

Gleiches gilt übrigens für die Schlüssel. Vor der Haustür wiederholte sich beim Test folgendes Szenario: Coverplate vorsichtig herausdrücken, Haustürschlüssel rausfummeln, Tür aufschließen, Haustürschlüssel reinfummeln, Wohnungsschlüssel wieder rausfummeln, Tür aufschließen, reinfummeln, geschafft. Ein Schlüsselbund ist da etwas leichter in der Handhabe. Dazu sei gesagt, dass sich die Handhabe mit der Zeit verbessert. Die ersten drei Tage nervte es allerdings.

Was die Karten betrifft, ist das alles etwas entspannter. Die meistbenutzte Karte lässt sich oben platzieren, sodass sie sich leicht herausziehen lässt. Etwas unangenehmer ist es, wenn der Personalausweis vorgezeigt werden will, der sich in der Mitte des Kartenstapels befindet. Die schnellste Lösung ist dann, einmal alle Karten herauszunehmen, den Perso heraus zu kramen und dann alle gemeinsam wieder zu verstauen.

Lockcard Slim Wallet: Problem der Sicherheit

Einen Aspekt müssen Käufer:innen des Slim Wallets unbedingt beachten: Der Tester hatte Personalausweis mit Haus- und Wohnungsschlüssel im Slim Wallet aufbewahrt. Das ist rückblickend äußerst unklug. Geht die Geldbörse verloren und gerät in die falschen Hände, bietet es Einbrechern eine formidable Möglichkeit, in die Wohnung zu gelangen, weil auf dem Personalausweis die Adresse vermerkt ist. Ein separater Schlüsselbund ist da auf jeden Fall sicherer.

Lockcard Slim Wallet: Magnethalterung

Clever ist die Magnethalterung für die Geldbörse. Im Test haben wir sie auf Griffhöhe am Türrahmen platziert und es ist in der Tat sehr praktisch, einen festen Platz für sein Portemonnaie zu haben. Seit Anbeginn des Tests hat der Tester das Slim Wallet fast nicht suchen müssen, obwohl er seine Geldbörse gerne sucht. Wieso fast? Leider ist der Magnet nicht besonders stark. Einmal muss das Slim Wallet abgerutscht sein und ist in einem Schuh gelandet. Ein stärkerer Magnet wäre hier wünschenswert.

Lockcard Slim Wallet aus DHDL: Fazit

Das Lockcard Slim Wallet ist eine sehr gute Idee, um das Portemonnaie auf EC-Karten-Format schrumpfen zu lassen. Etwas nervig ist die Handhabe mit dem Bargeld, erst recht, wenn man Abends unterwegs ist. Außerdem ist das Fach für das Bargeld eher schmal. Viel Kleingeld bekommt Träger:in nicht unter. Es lohnt daher vor allem für Menschen, die auf EC-Kartenzahlung setzen. Im Frühjahr dürfte das Slim Wallet außerdem Radfahrer:innen erfreuen, die das Problem nur zu gut kennen, Schlüssel, Karten & Co. platzsparend in ihrer Kleidung unterzubekommen.

Dieser Artikel erschien zuerst bei stern.de.

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Author: Carmelo Roob

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